Die Kunst ist, den Kindern alles, was sie tun oder lernen sollen, zum Spiel zu machen.
John Locke
Viele Eltern, die zum ersten Mal mit ihrem Kind in unsere Praxis kommen, fragen sich: “Was wird eigentlich in der Ergotherapie gemacht und wie kann meinem Kind hier geholfen werden?”. Aus diesem Grund möchten wir unsere Arbeit hier kurz vorstellen.
Ergotherapie in der Pädiatrie wendet sich an Kinder vom Säuglings- bis Jugendlichenalter, wenn ihre Entwicklung verzögert ist, sie in ihrer Selbständigkeit und Handlungsfähigkeit eingeschränkt sind oder von Behinderung bedroht oder betroffen sind.
Dazu gehören unter anderem folgende Auffälligkeiten:
Die Ergotherapie bedient sich dabei individuell sinnvoller Betätigung, um Fähigkeitsstörungen zu verhüten oder zu verringern. Bewegung und Spiel sind die “alltägliche” Betätigung des Kindes. Daher kann die Behandlung sehr verschieden aussehen, manchmal wie ein Bewegungsspiel oder eine sportliche Aktivität, manchmal wird auch gestalterisch oder handwerklich oder sogar in der Küche oder am Computer gearbeitet. Dabei orientiert sich die Ergotherapie immer am Alltag und den individuellen Fähigkeiten und Problemen des Kindes. Ziel ist es, ein Maximum an Funktion und Unabhängigkeit zu erreichen.
Die Kinder brauchen uns nur kurze Zeit, aber in dieser Zeit brauchen sie uns dringend.
Caroline Pratt
Die Beratung der Eltern und die intensive Zusammenarbeit mit ihnen sowie der Austausch mit anderen, das Kind betreuenden Personen, sind ein unabdingbarer Bestandteil der Behandlung. Die Eltern sind somit ein wichtiges Glied des therapeutischen Teams und deshalb in jeder Therapiestunde dabei. So können sie viele Empfehlungen zu Hause selbst umsetzen und die Behandlung im Alltag unterstützen, was den Therapieerfolg erfahrungsgemäß deutlich verbessert.
In unserer Praxis bieten wir die ergotherapeutische Behandlung der Enuresis (Einnässen) und funktionellen Harninkontinenz im Kindesalter an.
Die Behandlung wird über eine ergotherapeutische Verordnung durchgeführt, welche der Kinderarzt ausstellen kann. Die durchschnittliche Therapiedauer beträgt ca. 20-30 Therapieeinheiten je nach Alter, Schweregrad und Symptomatik.
Bereits im Säuglings- und Kleinkindalter kann Ergotherapie Wahrnehmungs- und Entwicklungsstörungen diagnostizieren und effektiv behandeln.
Dabei gelingt es oft schon nach wenigen Behandlungen, die Entwicklung der Kinder wieder in normale Bahnen zu lenken sowie die Eltern gezielt im Umgang mit ihrem Kind anzuleiten und für die Begleitung der weiteren Entwicklung zu stärken.
Hier erlernt das Kind in alltagsnahen Situationen wichtige soziale Fähigkeiten. Dazu gehören Kommunikations-, Kooperations- und Konfliktstrategien. Das Sozialkompetenztraining wird in einer Gruppe von ca. 6 Kindern durchgeführt und umfasst 12 Therapieeinheiten.
In einer unterrichtsähnlichen Situation mit 2-3 Kindern werden Strategien zum genauen Hinsehen und Hinhören, zur Impulskontrolle und zum selbstständigen Nachkontrollieren, sowie das Einhalten von Regeln erarbeitet und eingeübt.
Spielerische Komponenten und positive Verstärker unterstützen das Konzept. Das Konzentrationstraining beinhaltet je nach Alter 10-13 Therapieeinheiten.
Die Kinder brauchen uns nur kurze Zeit, aber in dieser Zeit brauchen sie uns dringend.
Caroline Pratt
Die Kunst ist, den Kindern alles, was sie tun oder lernen sollen, zum Spiel zu machen.
John Locke